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Boringholm Mittelalterburgruine

Die Mittelalterburg Boringholm wurde in einem unzugänglichen Feuchtgebiet in den 1360er Jahren gebaut. Sie war komplett aus Holz.

Lage
Die Überreste der Mittelalterburg Boringholm liegen in einem Sumpfgebiet bei der Ortschaft Boring am See Boring Sø. Im Mittelalter war Boring Sø, auch Rask Sø genannt, ein größerer See mit seichtem Wasser, aber eine umfassende Trockenlegung in den 1900er Jahren hat ihn kräftig reduziert. Heute ist Boringholm von Wald, Wiesen und Ackerland umgeben.

Datierung
Dendrochronologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Anlage in zwei Hauptphasen gebaut wurde. Der älteste Teil wurde um 1368 begonnen, aber bereits 1380 wurde eine erhebliche Erweiterung vorgenommen. Die letzten Reparaturen stammen höchstwahrscheinlich aus dem Jahr 1401, und danach wurde die Burg in aller Ruhe verlassen und abgebrannt.

Die Anlage
Heute ist fast nichts mehr von der großen Burg aus Holz übrig.  Sie liegt wie eine flache Wallanlage in sumpfigem Gelände, und eine Brücke aus Planken führt vom festen Land hinaus zum Wall.

Boringholm ist eine größere Festung aus Holz auf einer langen, ovalen Wallanlage gewesen, die von Spundwänden oder Bollwerken umgeben war. Die primäre Verteidigung wurde durch den umliegenden Sumpf gewährleistet. Der Zugang erfolgte über zwei Brücken, eine südliche, die zum Ort Boring führte, und eine nördliche. Als die Burg voll ausgebaut war, standen auf der Wallanlage vier Gebäude aus Fachwerk.

In der ersten Bauphase wurden die südlichsten Gebäude auf einem natürlichen, länglichen Wall aufgeführt. Dieser wurde schrittweise nach Norden hin erweitert, und um 1380 herum, in der zweiten Phase, wurde die Wallanlage mithilfe von Spundwänden erheblich erweitert und war danach ungefähr dreimal so groß. Damit war die endgültige Größe der Wallanlage erreicht. Gleichzeitig errichtete man neue Gebäude. Die dendrochronologischen Daten zeigen, dass die letzten Reparaturen um das Jahr 1401 herum stattgefunden haben.

Besitzer
Die älteste bekannte schriftliche Quelle über die Gegend von Boring stammt aus dem Jahr 1323, als die Familie Brok als Besitzer erwähnt wird. Aber erst im Jahr 1400 wird eine befestigte Anlage in der Gegend erwähnt. Das muss ohne Zweifel Boringholm gewesen sein. Der Ort ging im Jahr 1365 an die Krone über, und höchstwahrscheinlich wurde zu diesem Zeitpunkt die Burg gebaut – also in den chaotischen Jahren gegen Ende der Regierungsperiode von Valdemar Atterdag, wo u. a. der jütländische Adel die Königsmacht angriff. Ob die Burg von Freunden oder Feinden des Königs gebaut wurde, ist unbekannt. Erst im Jahre 1406 bestätigt eine Quelle, dass die Burg Margrethe I gehört, was daraufhin deutet, dass die Festung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr genutzt wird.

Es wird vermutet, dass Boringholm vom nahegelegenen Gut Rask Hoved abgelöst wurde, aber es gibt keine schriftlichen Quellen, die diese Vermutung bestätigen.

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