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Horsens Klosterkirche

Die schöne, markante Kirche im Herzen von Horsens hat eine recht interessante Geschichte. Die Kirche, die ursprünglich als Kloster erbaut wurde, ist die größte Kirche der Region Horsens. Sie hat eine interessante Ausstattung und dramatische Geschichten zu bieten.

Woher stammt der Name der Klosterkirche (Klosterkirken)?

Das Land, auf dem sich die Klosterkirche heute befindet, wurde im 13. Jahrhundert vom Gutsherrn von Barritskov, einem Ritter, den man einfach Herr Niels, nannte, einer Gemeinschaft von Franziskanermönchen geschenkt. Hier wurde ein Kloster für die grauen Brüder errichtet. Graue Brüder waren Bettelmönche, die durch Betteln und Almosen für Nahrung sorgen sollten. Sehr ungewöhnlich war, dass Herr Niels selbst in das Kloster einzog, um ein Leben als Bettelmönch zu führen, was für den Adel natürlich sehr selten war.

Das Kloster wurde in den Jahren 1261 bis 1275 erbaut, und die Klosterkirche lässt sich daher auf diese Zeit datieren. Das Kloster wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut, und stand im 16. Jahrhundert als prachtvolle, vierflügelige Anlage aus roten Mönchsteinen, von der die Kirche nur aus dem Nordflügel bestand. Das Kloster spielte eine große Rolle im katholischen Dänemark jener Zeit, und es ist bekannt, dass mehrere Könige die Kirche regelmäßig als Versammlungsort nutzten.

In 16. Jahrhundert kam die Reformation, als Dänemark vom Katholizismus zum Protestantismus übertrat. Der Wandel, der in Dänemark offiziell im Jahre 1536 stattfand, geschah jedoch nicht von einem Tag auf den anderen, und Martin Luthers Ideen waren jahrzehntelang in der Gesellschaft vorhanden und sorgten für religiöse Konflikte. In der Marktstadt Horsens hatte die Reformation bereits Ende der 1520iger Jahre ihren Siegeszug angetreten, und das Kloster stand einer harten Zeit mit großem Widerstand in der Bevölkerung gegenüber. Die Mönche des Klosters wurden tätlich angegriffen. Sie hielten jedoch einige Jahre stand, während die benachbarte Erlöserkirche als protestantische Pfarrkirche diente. Im Jahre 1532 wurden die Mönche schließlich vertrieben.

 

Von der Reformation bis zur Gegenwart

Der größte Teil des Klosters wurde nach der Reformation abgerissen, da man keine starke katholische Präsenz in der Stadt haben wollte. Andere Teile brannten bei einem großen Brand, der einen Großteil der Stadt dem Erdboden gleichmachte, einfach ab. Die Kirche wurde jedoch auf Kosten des Königshauses renoviert und dient seitdem als Pfarrkirche neben (und im Wechsel mit) der Erlöserkirche (Frelserkirken). Der Name Klosterkirche (Klosterkirken) durfte jedoch beibehalten werden, bis auf ein einziges Jahrhundert, in dem die Kirche Schlosskirche (Slotskirken) hieß, da sie dem damals benachbarten Schloss Stjernholm diente.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche nicht mehr benötigt, und wurde zu einer Reservekirche herabgestuft, und diente sogar als Schließpulverlager, Militärkrankenhaus und Leichenhaus. Aber Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Wunsch, die Kirche so wiederherzustellen, wie sie in ihrer Blütezeit im 16. Jahrhundert ausgesehen hatte, was zu einem noch größeren Umbau führte, bei dem die Kirche ihr heutiges Aussehen verliehen wurde.

 

Über die Klosterkirche

Die Kirche, die man heute sieht, ist ein wunderschönes, gotisches Gebäude. Der Kirchenraum ist reich verziert und sehr stimmungsvoll. Das Altarbild stammt aus dem 16. Jahrhundert und befand sich zuvor in der Erlöserkirche. Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1600 und im Altarraum stehen weiterhin zwei Mönchstühle, in die die frechen Jungen der Lateinschule Jahreszahl und Namen geschnitzt haben.

Es gibt mehrere Chorgestühle mit eingravierten Wappen von wohlhabenden Familien. Vor dem Chorgitter stehen zwei herrschaftliche Stühle. Sie stammen aus dem Jahr 1738 und wurden für Gerhard de Lichtenberg und seine Frau gebaut. Hier konnten sie verborgen vor den Blicken der Menge sitzen. De Lichtenberg war ein wohlhabender Kaufmann, der in dem Herrenhaus wohnte, das heute Jørgensens Hotel ist. Stühle aus dem Herrenhaus waren in vielen Kirchen zu finden. Sie waren eine gute Einnahmequelle, da die Kirche eine Steuer für sie erhielt.

In der Kirche gibt es auch mehrere Gedenktafeln und Grabkapellen. Wohlhabende Leute konnten einen Teil der Kirche für eine Grabkapelle kaufen. Sie konnten auch einen dazugehörigen Keller kaufen, so das Platz für die ganze Familie vorhanden war. Bei einem Besuch der Kirche können Sie die prachtvollen Kapellen besichtigen, darunter die Kapelle für de Lichtenberg.

Verschiedene wohlhabende Bürger aus der Region haben sich mit Kapellen, Gedenktafeln, Taufkapellen und Ähnlichem in der Kirche unvergessen gemacht. Sie haben dazu beigetragen, der Kirche ihre große und reichhaltige Ausstattung zu geben, aber auch den Betrieb der Kirche zu finanzieren.

Der Friedhof außerhalb der Kirche wird seit vielen Jahren nicht mehr genutzt, da er für die wachsende Bevölkerung einfach zu klein geworden ist. Auf dem Friedhof sind daher einige sehr alte Grabsteine zu sehen.

Rund um die Kirche gibt es einige schmale, idyllische Kopfsteinpflasterstraßen, die einen Besuch wert sind. Nicht zuletzt die kleine Straße Kirkegyden, die den Friedhof mit dem Åboulevarden in einer schönen Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart verbindet.

 

Möchten Sie die Klosterkirche besichtigen?

Die Klosterkirche ist von September bis Mai dienstags bis freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Während der Sommermonate ist sie montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Gern dürfen Sie vorbeischauen und die Kirche und ihre spannende Ausstattung besichtigen, aber bitte respektieren Sie die religiöse Funktion der Kirche. Die Kirche mag gerade für Gottesdienste und Zeremonien genutzt werden.

 

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